Die erste Spur eines Gemeinschaftslebens zeigte sich im Juli, als die protestantische Kirchengemeinde in der Gedächtniskirche wieder Geistliche Abendmusiken veranstaltete, die gut besucht waren.
Am 14. Juli feierten die Franzosen im Hof des Gymnasiums ihr
nationales Volksfest. Nachmittags begannen die Sprengungen der in der Fahrrinne
liegenden Brückenreste durch die Amerikaner.
Schreib- und Rechenmaschinen mussten bei der Polizei
angemeldet werden und wurden dann von der Besatzung beschlagnahmt. Die
Militärregierung wurde aus der Post ins Gebäude der Landesversicherung verlegt.
An der Post waren ausser der französischen noch die Fahnen Grossbritaniens und
Amerikas ausgehängt, an der Landesversicherung nur noch französische Farben.
Wie zu erwarten, wurde zunächst strenge regiert. Der
Vorstand des Requisitionsamtes, Herrgen, wurde vom Militärgericht mit 1000.-
RM Strafe belegt, weil er Servietten
einen Tag zu spät ablieferte. Sprengart vom Stadtbauamt wurde mit 1000.- RM
bestraft, weil 4 Ping- Pong-Tische fürs
Foyer des Zuaves einen Tag zu spät geliefert wurden. Der Schreiner hatte kein Holz.
Auf der Hauptstrasse wurde im Schuhhaus Glaser eine
„Centrale de documentation de la lére Armée Francaise“ (ein
Zeitungsladen) errichtet.
Erlass des Oberbürgermeisters, Stadtarchiv Speyer, 237, Nr. 47. |
Im Auftrag der Militärregierung, Stadtarchiv Speyer, 237, Nr. 51. |
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