Montag, 1. Dezember 2014

2./5. Dezember 1945: Strafmaßnahmen und "Kitsch" in den Schaufenstern

Am 2. Dezember wurden alle Veranstaltungen abgesagt und die Ausgehzeit um 20 Uhr beendet, eine Strafmassnahme, weil eine Telefonleitung durchschnitten worden war. Sie wurde am 5. Dezember wieder aufgehoben und die Ausgehzeit von 6 Uhr morgens bis 12 Uhr nachts festgesetzt, nachdem sich herausgestellt hatte, dass zweifellos kein Sabotageakt vorlag.
Eine Inflation an Kunst, Kunstgewerbe und besonders an Kitsch machte sich in den Schaufenstern breit. Wer über eine noch so kleine Begabung verfügte, versuchte sich und das Publikum kaufte wahllos, weil sonst keine Gelegenheit zum Geldausgeben war. Auch die Unterhaltungsindustrie florierte wie noch nie. Die Veranstaltungen häuften sich beängstigend – es war unverkennbar, das Volk suchte sich abzulenken, zu zerstreuen, ja zu betäuben.

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