Speyer am Kriegsende 1945: Anhand einer im Stadtarchiv Speyer vorliegenden Quelle wird ab sofort ein Einblick in die Zeit unmittelbar nach Ende des 2. Weltkriegs in Speyer gegeben: Bericht (März 1945 bis Mitte 1946) von Dr. Richard Mandler (Stadtarchiv Speyer, Bestand 191-2, Nr. 303). Es bloggen für das Stadtarchiv: Ellen Grünenwald/Kim Harmel (03-04, 2014); Michaela Hayer (05-08, 2014); Doreen Kelimes/Christian Hellmann (09-12, 2014); Doreen Kelimes (ab Januar 2015).
Samstag, 22. März 2014
22. März 1945: "Man wartete der letzten Dinge"
Am Donnerstag, dem 22. März, blieb der elektrische Strom aus. Damit war die Radioverbindung mit der Welt unterbrochen. Um die Mittagsstunde heulte die Behelfssirene zum letztenmal Vollalarm. Gleichzeitig setzte Gewehrfeuer an der Wormserlandstrasse ein. An diesem Tag sollen amerikanische Panzer bis Schifferstadt vorgestossen sein. Gerüchte liefen wild um. In der Stadt richtete man sich auf längeren Kelleraufenthalt ein und verproviantierte sich. Die nationalsozialistischen Schilder und Aufschriften wurden entfernt. Man wartete der letzten Dinge. In der Nacht blieb alles wider Erwarten ruhig.
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