Montag, 24. März 2014

24. März 1945: Amerikanische Truppen erreichen Speyer


Samstag, der 24. März, der entscheidende Tag brach ruhig an. Die Amerikaner waren am Rheintor, in der Bahnhofsstrasse und am Guidostiftsplatz mit ihren Panzern in die Stadt eingedrungen. Wer kurz nach 7 Uhr einen Blick auf die Hauptstrasse warf, sah die Panzer mit dem weissen Stern die Strassenkreuzung sichern. Die Schuhfabrik Rovo war in Brand geschossen, die ehemalige Rheinstation angezündet worden. Die Panzer verhielten sich ruhig, sie hatten schwarze Besatzungen. Gegen 8 Uhr tauchten die ersten Infantriestreifen auf und schlichen recht unsicher mit schussbereiten Gewehr durch die nördlichen Strassen. Die Zivilisten, die sich erst herausgewagt hatten, haben sich wieder in die Häuser zurückgezogen. Um 8 Uhr etwa wurde die Stadt durch den von seiten des Amtmanns Karpp herbeigerufenen früheren Oberbürgermeister Leiling auf dem Marktplatz am Eingang der Schrannengasse übergeben. Er wurde anschliessend auf dem Stadthaus mit der Führung der Stadtverwaltung beauftragt

Truppen der 3.US-Armee (General Patton), die aus der Hocheifel heraus angetreten waren, hatten über Mainz, Worms und Ludwigshafen Speyer zuerst erreicht. Dazu stiess noch eine weitere Kolonne, die in Kreuznach nach Kaiserslautern abgezweigt war und über Neustadt Speyer erreichte. Die 7.US-Armee stiess aus dem Raum Saarbrücken über die Südpfalz vor in Richtung auf Germersheim (General Patch).
Erste amerikanische Truppen in Speyer, Stadtarchiv Speyer,
Fotosammlung, Nr. 020498.
Im Laufe des Samstagvormittags kamen immer mehr Panzer, Fusstruppen und Kolonnen in und durch die Stadt. Auffallend war die grosse Ruhe und Disziplin, mit der sich bei ihnen alles vollzog. Grosses Feldlagertreiben auf den Plätzen der Stadt. Das üppige Mittagessen der Truppen erregte das Staunen der Bevölkerung. Es fiel aber nichts ab. Dagegen suchten die Amerikaner nach Alkohol. Man  hörte auch von einigen Plünderungen in den Aussenbezirken.

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