Dienstag, 25. März 2014

25. März 1945: "Mars regiert immer noch die Stunde"

Am Sonntag, den 25. März, wurden Plakattafeln aufgerichtet und die neuen Verordnungen angeschlagen. Sie enthielten zum Teil ganze bezw. teilweise Sperrungen von Bankguthaben. Es wurde ein einstweiliges Ausgehverbot verhängt; nur von 9 bis 11 Uhr und 15 bis 17 Uhr durfte die Bevölkerung auf die Strasse. Es gab auch nichts zu holen. Die Geschäfte waren geschlossen. Das Telefon wurde durch Beschädigung der Zentrale gesperrt und blieb gesperrt bis zum Juni. Die Kampftruppen rückten weiter, es folgten die Reserven und Kolonnen. In der Nacht zum Montag deutscher Artilleriebeschuss: Streufeuer von über dem Rhein. Die Amerikaner sollen versucht haben, beim Angelhof den Rhein gewaltsam zu überqueren. Später hätten sie bei der Kollerinsel Erfolg gehabt. Die nächsten Tage waren erfüllt vom Kommen und Gehen der Truppen. Unruhe in den Strassen. Fotoapparate, Ferngläser und Waffen wurden beschlagnahmt und mussten abgeliefert werden. Es wurde wieder ruhiger in der Stadt.

Die Kriegsfurie war über Speyer gerast glücklicherweise ohne ihm allzuviel Schaden zu tun. Aber alles zivile Leben schien erstickt und sollte es lange bleiben. Mars regierte immer noch die Stunde. Über dem Rhein rollte die amerikanische Kriegsmaschine die badische Front auf.

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